Der Fachbereich Hämatologie und Internistische Onkologie am Alexianer St. Josefs-Krankenhaus Potsdam wurde im Juli von der European Society for Medical Oncology (ESMO) erfolgreich als ausgewiesenes Zentrum für integrierte Onkologie und Palliativmedizin rezertifiziert. Die ESMO ist die führende europäische Berufsorganisation für medizinische Onkologie mit Expertinnen und Experten aus über 160 Ländern.
Das St. Josefs-Krankenhaus wurde bereits 2018 erstmals von der europäischen Gesellschaft für medizinische Onkologie als Zentrum für ganzheitliche Onkologie und Palliativmedizin mit dem Zertifikat ausgezeichnet.
„In Deutschland haben insgesamt 25, überwiegend große und onkologisch spezialisierte, Kliniken dieses Zertifikat - übrigens das Einzige nach einem europäischen Anforderungskatalog. Das Palliativteam am St. Josefs Krankenhaus erfüllt seit 2018 ununterbrochen die hohen Qualitätsanforderungen, die die ESMO insbesondere an die bereichsübergreifende Vernetzung stationärer und ambulanter onkologischer und palliativmedizinsicher Versorgung stellt. Das macht uns froh und stolz“, sagt der verantwortliche Oberarzt Dr. Michael Göner.
Das zertifizierte Angebot des Palliativteams richtet sich vor allem an Patientinnen und Patienten mit bösartigen Krebserkrankungen, aber auch an solche in den Endstadien von Herz-, Nieren- und Lebererkrankungen oder mit schweren neurologischen Krankheitsbildern. Wichtigstes Anliegen dabei ist, die Behandlung der betroffenen Patientinnen und Patienten mit Würde und Respekt im Geiste der christlichen Nächstenliebe und in Verantwortung füreinander sicherzustellen.
„Mit unserer palliativmedizinischen Betreuung ermöglichen wir unseren Patientinnen und Patienten eine ganzheitliche, individuelle und integrierte Versorgung auf unserer Palliativstation und in unserer onkologischen Ambulanz. Die Therapie setzt bei Bedarf schon sehr früh ein und wird von einem multiprofessionellem Team aus den Bereichen Medizin, Pflege, Sozialarbeit, Psychologie, Atemtherapie, Physiotherapie, Ernährungsberatung und Seelsorge in enger Zusammenarbeit getragen, um ein individuelles Behandlungskonzept mit Rücksicht auf die gesundheitlichen, sozialen und alltäglichen Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten sowie ihrer Angehörigen zu erstellen“, erläutert Dr. Göner.
Das 2003 von der Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie (ESMO) ins Leben gerufene Programm zeichnet Krebszentren aus, die ihren Patient*innen eine hervorragende integrierte onkologische und palliativmedizinische Behandlung ermöglichen. Die Auszeichnung bzw. Akkreditierung dieser Krebszentren verfolgt das Ziel, das ganzheitliche Spektrum von Forschung, Ausbildung und klinischer Praxis des Fachbereiches zu würdigen und weiter auszubauen. Um die ESMO-Zertifizierung zu erhalten bedarf es der Erfüllung von 13 etablierten Kriterien, die auf den Empfehlungen der Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die Palliativversorgung von Krebspatient*innen beruhen. Die Akkreditierung der ESMO gilt stets für drei Jahre.